alt-text

Zeitraffer
Atmosphärisch: Wolken

Was Sie für dieses Tutorial benötigen
– Stativ und DxO ONE Stand-Zubehör (Stativadapter)
– Wetter-App
– Power Bank, wenn die Aufnahme länger als 45 Minuten dauert (Nebel …)
Für die weiteren Schritte
– Schnelle U3-Speicherkarte für Intervalle von 4-8 Sekunden in RAW
– DxO ONE Optical Adapter-Zubehör und ND-Filter mit hoher Dichte
– DxO ONE Outdoor Shell-Zubehör (wasserdichtes Gehäuse), falls es regnet, und Kabelzuführung für die DxO ONE Outdoor Shell zur Verbindung mit dem Battery Pack
Einstellungen
Je nach Situation:
– Starker Wind: 2-Sekunden-Intervall, 10 Min. Dauer, Ausgabe in JPEG oder nur Video (zu schnell für RAW)
– Nebel: 30-Sekunden-Intervall, 3 Std. Dauer
– Auto-Ramping aktiviert
– Modus M oder A, F/4.5 bis F/8. Wählen Sie A, wenn Sie starke Lichtabweichungen erwarten
– Manuelle ISO 100
– Manueller Fokus auf unendlich

alt-text

Einführung

Wenn wir an Zeitraffer-Fotografie denken, dann ist wahrscheinlich das Erste, das uns in den Sinn kommt, eine wunderschöne Landschaft mit sich elegant bewegenden Wolken. Wolken und andere meteorologische Phänomene wie Nebel oder Stürme spielen heute in vielen Zeitraffer-Filmen die Hauptrolle.

In diesem Tutorial erklären wir, wie Sie die besten Ergebnisse erzielen, wenn Sie Wolken und andere Wetterphänomene fotografieren. Da Wetter und Wolken sowohl im Hinblick auf die Geschwindigkeit als auch auf ihre Entwicklung sehr unterschiedlich sein können, müssen wir unsere Belichtung und unser Intervall anpassen, um optimale Ergebnisse zu erhalten.

alt-text

Vor der Aufnahme

Bevor wir überhaupt anfangen, unsere Kamera aufzubauen, sollten wir die Szene zunächst visuell analysieren und alle Elemente bewerten, die eine Rolle spielen. Bewegen sich die Wolken langsam oder schnell? Falls Nebel vorhanden ist, steigt er auf oder löst er sich auf? Wenn ein Sturm herrscht, bewegt er sich auf uns zu oder von uns weg? Es ist wichtig, nicht nur die aktuelle Situation zu analysieren, sondern auch zu versuchen, die Entwicklung der Elemente vorherzusehen, denn in den meisten Fällen nehmen wir uns viel Zeit für die Aufnahme und diese Entwicklung wirkt sich auf das Ergebnis des Videos aus.
Wir analysieren also zunächst sorgfältig die Wettervorhersage, was Wolken und Wind, aber ebenso was die Position der Sonne und ihre Richtung angeht.

alt-text

Belichtungseinstellungen

Die richtige Belichtung ist ausschlaggebend für ein gutes Ergebnis bei Zeitraffer-Aufnahmen. Des Weiteren ist der entsprechende Modus wichtig. In diesem Tutorial verwenden wir grundsätzlich den manuellen Modus (M) und wählen eine relativ geschlossene Blende zwischen f/5 und f/6.3. Auf diese Weise erzielen wir eine homogene Belichtung, ohne Flimmern und unerwünschte Abweichungen. Gleichzeitig profitieren wir von einer großen Schärfentiefe und einer guten Schärfe.
Kommen wir zur Verschlusszeit. Um eine angenehme und fließende Bewegung unseres Videos zu erzielen, müssen wir lange Belichtungen zwischen 0,5 und 2 s verwenden. Dies kann sich schwierig gestalten, wenn die Szene sehr hell ist. Daher empfehlen wir, einen ND-Filter (Neutral Density oder Neutraldichte-Filter) zu verwenden. Wenn Sie nicht über einen solchen Filter verfügen, sollten Sie die kleinste Blende der DxO ONE verwenden, also f/11. Senken Sie die ISO auf 100 in den manuellen Einstellungsmöglichkeiten, um den Verschluss so weit wie möglich zu verlangsamen. Wählen Sie zum Schluss den Modus für manuellen Fokus und legen Sie für die Distanz unendlich fest.

alt-text

Intervallfestlegung

Die Auswahl des Intervalls ist der wichtigste Teil unserer Einstellungen. Dieser Faktor hat die größten Auswirkungen auf das Endergebnis unserer Zeitraffer-Aufnahme. Deshalb müssen wir bei dieser Einstellung sehr sorgfältig vorgehen. Eine gute Faustregel ist: Je schneller die Bewegung in unserer Szene ist, umso kürzer muss das Intervall sein. Bei Stadtaufnahmen beispielsweise, die sich durch schnelle Bewegungen von Autos und Menschen auszeichnen, empfiehlt sich die Wahl eines sehr kurzen Intervalls von 1 oder 2 s. Bei der Aufnahme eines Sonnenuntergangs in der Wüste, bei der sich nur die Sonne bewegt, müssen wir ein wesentlich längeres Intervall von etwa 30 oder 40 s wählen.

Wolken, Stürme und Nebel bewegen sich mittelmäßig schnell, was von der Windgeschwindigkeit abhängt. Ein guter Ausgangspunkt wären daher 3 s für Wolken, die sich sehr schnell bewegen, und 5 s für langsamere Wolken oder Nebel. Dies sind nur ungefähre Werte. Am besten experimentieren Sie mit den Auswahlmöglichkeiten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wählen Sie ein kürzeres Intervall, da Sie das finale Video immer noch beschleunigen können, wenn es zu langsam ist. Wohingegen Sie ein erstelltes Video nicht verlangsamen können, wenn Sie ein zu langes Intervall gewählt haben.

alt-text

Auswerten der Ergebnisse

Eine der besten Methoden, sich weiterzuentwickeln – nicht nur im Hinblick auf die Zeitraffer-Technik, sondern im Leben allgemein – ist durch Ausprobieren. Üben Sie so viel wie möglich und analysieren Sie danach die Ergebnisse sorgfältig. So erkennen Sie, welche Fehler Sie gemacht haben und können herausfinden, wie Sie diese bei zukünftigen Aufnahmen vermeiden.

Wenn Sie die oben aufgeführten Tipps beherzigen, sollten Sie eine Zeitraffer-Aufnahme mit einer fließenden, flimmerfreien Bewegung und einer angemessenen Geschwindigkeit produzieren. Erhalten Sie jedoch ein Video mit plötzlichen Belichtungsänderungen, übermäßigen und nicht flüssigen Bewegungen, sollten Sie ein kürzeres Intervall und eine längere Verschlusszeit wählen.


Enrique Pacheco
Reisefoto
und videograf
& Zeitraffer-Experte
enriquepacheco.com