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Zeitraffer
Tag/Nacht-Übergänge

Was Sie für dieses Tutorial benötigen
– Stativ und DxO ONE Stand-Zubehör (Stativadapter)
– Power Bank für eine Aufnahmezeit von mehr als 45 Min. (Kapazitätsfunktion der Zeitrafferdauer insgesamt)
Für die weiteren Schritte
– Astronomie-App für die Position der Himmelskörper
Einstellungen
Je nach Situation:
– Stadt oder Wolken: 10-Sekunden-Intervall, 2 Std. Dauer
– Dunkel oder keine Wolken: 30-Sekunden-Intervall, > 5 Std. Dauer
Ausgabe als Video + RAW
Auto-Ramping aktiviert
Modus A, F/2.2 bis F/2.8
Auto ISO
Manueller Fokus auf unendlich

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Einführung

Übergänge sind wahrscheinlich die komplexesten, aber gleichzeitig die dankbarsten Effekte bei Zeitraffer-Aufnahmen – egal, ob bei dem Übergang von Tag zu Nacht oder von Nacht zu Tag. Den Fluss der Zeit und die drastische Veränderung des Lichts beobachten zu können – das sind wahrscheinlich die Aspekte, die jeden faszinieren, der mit Zeitraffer-Aufnahmen beginnt. Das Komprimieren des Sonnenuntergangs, des Mondaufgangs oder der Sternenbewegung auf ein paar Sekunden ist wirklich wunderbar. Jedoch ist dies auch eine der schwierigsten Zeitraffer-Techniken.

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Vor der Aufnahme

Die Vorbereitung der Aufnahme eines Übergangs ist von wesentlicher Bedeutung, denn unsere Aufnahme wird mehrere Stunden dauern und dies stellt uns möglicherweise vor einige Probleme. Wir müssen sicherstellen, dass die Akkuleistung und der Platz auf der Speicherkarte ausreichen. Außerdem benötigen wir Getränke und Verpflegung, falls wir während der gesamten Aufnahme anwesend sind. Wir müssen einen Tag mit wenigen oder gar keinen Wolken auswählen, denn wir verwenden ein langes Intervall und die Wolkenbewegung wäre nicht flüssig und geschmeidig.

Was die Location anbelangt, so müssen wir berücksichtigen, wo die Sonne und der Mond unter- oder aufgehen und die beste Option für unsere Aufnahme auswählen. Insofern ist es auch wichtig, dass wir eine Anwendung wie PhotoPills verwenden, um unseren Übergang sorgfältig zu planen und dabei Bewegung und Richtung der Himmelskörper zu berücksichtigen.

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Belichtungseinstellungen

Im Gegensatz zu den meisten Situationen, in denen die manuellen Einstellungsmöglichkeiten sehr zu empfehlen sind, müssen wir bei einem Übergang dafür sorgen, dass die Kamera die Belichtung nach und nach anpasst, wenn die Sonne unter- oder aufgeht. Zu diesem Zweck verfügt die DxO ONE über eine Funktion namens „Auto-ramping“, die Verschlusszeit und ISO-Wert nach und nach ändert, um die Belichtung an die Lichtmenge im jeweiligen Moment anzupassen. Wir müssen auch die automatische ISO-Einstellung wählen, da wir bei Nacht einen höheren ISO-Wert benötigen als bei Tag, damit die Verschlusszeit unter dem Aufnahmeintervall liegt. Denken Sie auch daran, den Modus für Blendenautomatik mit einer offenen Blende für die Nachtaufnahmen zu wählen. Wählen Sie den Modus für manuellen Fokus und legen Sie ihn auf unendlich fest.

Die DxO ONE kann die Belichtungszeit innerhalb einer Zehntelsekunde zwischen den Aufnahmen wechseln. Je mehr Aufnahmen Sie also machen, umso präziser wird die Bewegung und Sie vermeiden unerwünschtes Flimmern.

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Intervallfestlegung

Für Übergänge, egal ob von Tag zu Nacht oder von Nacht zu Tag, verwenden wir die längsten Intervalle, da wir ein Ereignis aufnehmen möchten, das mehrere Stunden andauert. Wenn man bedenkt, dass wir für eine Sekunde in einem Video 30 Fotos benötigen, bedeutet dies, dass, wenn wir jede Minute eine Aufnahme machen, die Aufnahmen einer Stunde lediglich zwei Sekunden im Video entsprechen.

Dauert unsere Aufnahme bei einem Übergang beispielsweise 8 Stunden, dann haben wir am Ende ein Video von insgesamt 16 Sekunden, wenn wir als Intervall 1 Minute wählen. Wünschen wir stattdessen einen etwas kürzeren Übergang, z.B. 4 oder 5 Stunden, dann können wir ein Intervall von 30 Sekunden wählen, damit wir am Ende genügend Material haben.

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Auswerten der Ergebnisse

Nach stundenlangen Aufnahmen kommt dann endlich der magische Moment: Sie können das finale Ergebnis begutachten. Wenn Sie die Option „Raw+Video“ ausgewählt haben, erstellt die DxO ONE eine Videodatei aus der Sequenz und Sie können sofort einen Blick auf das Ergebnis werfen.

Im Idealfall sollte unser Clip über saubere und flüssige Übergänge verfügen, ganz ohne stufenweise Lichtveränderungen oder Flimmern. Wenn wir uns für einen klaren Tag ohne Wolken entschieden und die Kamera korrekt eingestellt haben (Intervall, Belichtung usw.), dann sollte dies der Fall sein. Falls nicht, geben Sie nicht auf! Versuchen Sie es einfach erneut und denken Sie daran: Übung macht den Meister.


Enrique Pacheco
Reisefoto
und videograf
& Zeitraffer-Experte
enriquepacheco.com