Zeitraffer Zeitrafferbewegung
Was Sie für dieses Tutorial benötigen
Für die weiteren Schritte
Einstellungen
– Modus M, Blende anpassen (bevorzugt: F/2.8 bis F/4) und ISO, um eine lange Belichtungszeit zu erzielen, oder Modus S mit einer langsamen Geschwindigkeit
– Manueller Fokus auf unendlich
Einführung
Wir alle wissen, dass Bewegung der Schlüssel zu ansprechenden Zeitrafferaufnahmen ist – es ist die Möglichkeit, die Welt zu beschleunigen und sie in völlig anderem Licht betrachten zu können. Jetzt ist es jedoch an der Zeit für den nächsten Schritt und auch die Kamerabewegung als weitere Komponente hinzu zu fügen. So erstellen wir noch eindrucksvollere und dynamischere Videos, spielen mit verschiedenen Geschwindigkeiten und Perspektiven und geben dem Betrachter das Gefühl, in unserer Kreation zu versinken.
In diesem Tutorial sehen wir, wie Zeitrafferaufnahmen mit Hilfe der DxO ONE und verschiedenen Systemen zur Bewegungsführung entstehen.
Machen Sie sich mit Ihrem Rig vertraut
Bei der Arbeit mit Motion Control Systemen ist es sehr wichtig zu verstehen wie das Equipment (“Rig”) funktioniert und welche Eigenschaften es aufweist. Daher lesen Sie im Vorfeld die Bedienungsanleitung und machen Sie sich mit dem Rig vertraut. Egal ob es sich um einen Panoramakopf oder einen Neiger, einen motorisierten Slider oder ein 3-Achsen-Rig handelt, das Beherrschen der jeweiligen Funktionen vor dem Shooting ist unabdingbar. Ich empfehle für den Anfang einen kleinen, Links-Rechts-Neiger, mit dem wir ein breites Panorama erstellen können und so Bereiche der Gesamtszene enthüllen können, die wir mit einem einzigen Weitwinkelobjektiv niemals hätten abbilden können.
Wenn Sie mehr Erfahrung gesammelt haben, möchten Sie vielleicht einen motorisierten Slider ausprobieren, der Ihnen weitere Optionen bietet und die Erstellung von noch dynamischeren Bildern ermöglicht, weil Kamerabewegungen die Perspektive ändern und das Gefühl der Kamerabewegung im Vergleich zu einem Drei-Wege-Neiger deutlich dramatisiert wird. Selbstverständlich hat der Slider einen Größen- und Gewichtsnachteil, denn er ist deutlich unhandlicher als ein Schwenk-Neige-Kopf. Da aber die DxO ONE so klein und leicht ist, benötigen Sie kein großes Rig: selbst die kleinsten und damit auch handlichsten sind bestens geeignet.
Manchmal konzentrieren sich weniger erfahrene Zeitrafferfotografen auf die Kamerabewegung und vergessen darüber die Grundlagen. Es gibt zwei Dinge, die Sie niemals vergessen sollten: suchen Sie sich eine gute Location und warten Sie auf das beste Licht (Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang), bevor Sie sich mit Motion Control Systemen auseinandersetzen.
Belichtungseinstellung
Die Wahl der richtigen Verschlusszeit ist beim Fotografieren mit Bewegungsführungssystemen sehr wichtig. Wie in vorangegangenen Tutorials bereits erklärt, kontrolliert die Verschlusszeit die Bewegungsunschärfe in unserem Bild und wir wissen, wie wichtig diese ist, um gleichmäßige Bilder zu erzielen. Viele Einsteiger glauben, dass das Bild unscharf wird wenn sich die Kamera während der Aufnahme bewegt – daher denken sie, dass sie das Bewegungsführungssystem bei der Aufnahme anhalten müssen und es nur verwenden sollen, um die Kamera zwischen zwei Aufnahmen zu bewegen (eine Technik, die als „move-shoot-move“ bekannt ist), aber das ist falsch.
Wir brauchen ein sich bewegendes Motion Control System, um dem finalen Video Bewegungsunschärfe verleihen zu können. Bedenken Sie, dass 30 unscharfe Bilder ein scharfes Bewegtbild ergeben – also egal welches Hilfsmittel wir einsetzen, wir sollten jederzeit eine ausreichend lange Belichtungszeit bei unserer DxO ONE wählen, um Bewegungsunschärfe erzielen zu können. Ich fotografiere normalerweise mit einer Verschlusszeit von 0,5 oder 1 Sekunde.
Intervalleinstellung
Wenn Sie unseren Zeitraffertutorials folgen, kennen Sie sich mit der Intervalleinstellung bereits aus. Sie wissen, dass Sie ein umso kürzeres Intervall wählen sollten, je höher die Geschwindigkeit der jeweiligen Szene ist. Wenn Sie also Stadtaufnahmen machen, bietet sich das kürzest mögliche Intervall an, ein Intervall von 1 Sekunde. Bei langsamen Landschaftsaufnahmen oder Nachtzeitrafferaufnahmen, entscheiden wir uns für 20 oder 30 Sekunden.
Da die DxO ONE keinen Anschluss hat, über den das Motion Control System direkt angesteuert werden kann, müssen wir sie manuell mit dem Rig synchronisieren. Das ist ziemlich einfach: Zur Synchronisation stellen Sie den Slider oder Neiger auf das gleiche Intervall und die identische Aufnahmedauer und Bildrate wie die DxO ONE ein. Lösen Sie die DxO ONE aus und starten Sie dann Ihr Rig – warten Sie bis beide ihren Durchlauf beendet haben. Sie sollten gleichzeitig zum Ende kommen und der entstehende Clip sollte daher perfekt aussehen. Falls Sie einen einfachen Neiger Ihr Eigen nennen, legen Sie seine Rotationsgeschwindigkeit fest und passen Sie die Dauer der Zeitrafferaufnahme der DxO ONE entsprechend an.
Ergebnisanalyse
Wenn Sie den einzelnen Schritten gründlich gefolgt sind, sollten Sie einen sehr dynamischen Videoclip erhalten – einen mit perfekter Synchronisation, bei dem Kamera und Bewegungsführungssystem gleichzeitig enden. Die beiden häufigsten Fehler sind
1. die Einstellung unterschiedlicher Werte der beteiligten technischen Mittel (insbesondere das Anhalten eines Geräts vor dem anderen) und
2. die Verwendung einer sehr schnellen Kamerabewegung (was abgehackte und unscharfe Bilder produziert). Also versuchen Sie, eine lange und langsame Bewegung von etwa 20 Sekunden auf Ihrem Slider einzustellen und dann reduzieren Sie die Verschlusszeit auf einen Wert von beispielsweise 1/3 oder ½ Sekunde. (Übrigens ist es sehr hilfreich, eine externe Powerbank und die DxO ONE WLAN-Funktion einzusetzen, wenn Sie ein Bewegungsführungssystem verwenden.)
Enrique Pacheco
Reisefoto
und videograf
& Zeitraffer-Experte
enriquepacheco.com